«Rassismus funktioniert immer über Herstellung von Differenzen.» Dies sagt Asmaa Dehbi, Erziehungswissenschaftlerin, Aktivistin und Studentin an der Universität Zürich. Sie verfasste ihre Masterarbeit zum Thema Rassismuskritik in der Sozialen Arbeit und gewährte dem Institut Neue Schweiz (INES), einem postmigrantischer Think & Act Tank, der sich für einen Neuanfang in der Einwanderungsgesellschaft Schweiz einsetzt, ein interssantes Interview dazu.

Begriffe wie Islamophobie und Muslimfeindlichkeit, wie sie üblicherweise in den hiesigen Medien oder von Behörden verwendet werden, sieht Dehbi als ungeeignet an. Sie bevorzugt den Begriff «antimuslimischer Rassismus», da dadurch die Ausgrenzung und Diskriminerung, um die es wirklich geht, besser zum Ausdruck kommen.

Interessant ist auch die Feststellung, dass die verbreitetste Umgangsstrategie mit Rassismus auch unter MuslimInnen weiterhin die Verdrängung ist, obwohl es heute mehr rassismuskritische Initiativen von MuslimInnen gibt als früher. Die Erfahrung Dehbi’s zeigt, dass auch bei jungen Menschen, die hier geboren sind, nicht selten die Antwort kommt: «Das ist doch nicht Rassismus, das ist normal.»

Dazu gehört auch, dass muslimische Jugendliche mehr Orte brauchen, wo sie Erfahrungen mit Alltagsrassismus diskutieren können. Dehbi hat festgestellt, dass viele Jugendliche weder zuhause, noch in der Lehre oder der Moschee die Möglichkeit haben, diese Dinge anzusprechen. Das wird nirgends abgefangen, obwohl solche Gespräche wichtig  sind, um von Schuld- und Ohnmachtsgefühlen zu einem gestärkten Handeln zu kommen.

Lesen Sie hier das vollständige Interview auf INES online.