Lesen Sie hier den Artikel, der am 18. November 2011 in NZZ erschienen ist:

 

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Am Donnerstag (17. November 2011) haben Vertreter von Stadt und islamischer Gemeinde den Grundstein für die Erweiterung gelegt. Bis Ende 2012 werden rund 380 Gräber eingerichtet, in denen Verstorbene auf der rechten Seite liegend mit Ausrichtung nach Mekka begraben werden können. Vor Jahresfrist hatte das Stadtparlament den Ausführungskredit über 1,5 Millionen Franken ohne Gegenstimme bewilligt, allerdings bei 5 Enthaltungen aufseiten der CVP.


Respekt und Integration

Stadtrat Matthias Gfeller wertete den Baubeginn für die gegen Mekka gerichteten Gräber als Zeichen dafür, dass in Winterthur die Mehrheit einer Minderheit mit Offenheit und Respekt begegne; gleichermassen bedeutungsvoll seien aber auch die Erwartungen an den Integrationswillen der Mitbewohner aus anderen Kulturkreisen. Im Vordergrund stünden der Spracherwerb und die Respektierung von Regeln des Zusammenlebens in der Gesellschaft und zwischen Mann und Frau. Offenheit gehöre zu Winterthur, schwierige und sehr schwierige Personen seien auf beiden Seiten in klarer Minderzahl.

Turhan Yildirim, der Präsident des Türkischen Vereins Winterthur, bezeichnete den «Rosenberg» als einen Ort des Respekts gegenüber den Verstorbenen und der offenen Einstellung der Stadtbevölkerung. Für die Hinterbliebenen sei es wichtig, dass die Angehörigen auch nach ihrem Glauben dort ihren Frieden finden könnten, wo sie gelebt hätten.


Akzent in neuer Richtung

Der streng rechtwinklig strukturierte Friedhof Rosenberg ist ein Schutzobjekt von regionaler Bedeutung. Die in neuer Richtung angeordneten Gräber setzen einen Akzent, ohne die historische Bausubstanz anzutasten. Der Übergang wird aufgelockert durch Bäume und Sträucher in verspielter Anordnung, auf den noch nicht belegten Grabstellen soll pastellfarbener Thymian wachsen.

In Winterthur leben heute gut 12 000 Muslime. Die meisten wünschen am Ort des engeren familiären Umfeldes beigesetzt zu werden. Für viele Einwanderer der ersten Generation ist es das Herkunftsland, für ihre Nachkommen wohl häufiger die Stadt, in der sie gewohnt haben. Winterthur wird nach Zürich der zweite Ort im Kanton sein mit Grabstätten für Muslime.

 

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