Vertreter der Stadt, der Vereinigung Islamischer Organisationen des Kantons Luzern (VIOKL) und der Landeskirchen haben am Samstag das Projekt vorgestellt. An den Kosten von 200’000 Franken beteiligen sich auch sieben Gemeinden der Agglomeration.

Im Kanton Luzern gehören 13’000 der 350’000 Einwohner einer islamischen Glaubensgemeinschaft an. Rund 7800 der Muslime wohnen in der Stadt und deren Vororten.
Bis anhin bestatteten die Luzerner Muslime ihre Toten zum Grossteil in ihrer Heimat. Weil für immer mehr Muslime die Schweiz zur Heimat wird, wuchs das Bedürfnis nach einer eigenen Grabanlage. Die Überführung in die alte Heimat sei langfristig keine Lösung, sagte VIOKL-Präsident Yusuf Sabadia.

VIOKL wandte sich 2003 mit seinem Anliegen an die Stadt. Stadtpräsident Urs W. Studer lobte dies als Zeichen der Muslime, sich integrieren zu wollen. Wer in Luzern begraben werden wolle, fühle sich dort zu Hause und sehe dort seine Zukunft, sagte er.

Wichtigster Unterschied ist die Ausrichtung des Grabes. Ein muslimisches Grab muss quer zur Richtung nach Mekka liegen. Der Tote wird so ins Grab gelegt, dass sein nach rechts geneigte Kopf in Richtung des Geburtsortes des Propheten Mohammed schaut.

Im Friedental wird für die Muslime ein altes Gräberfeld geräumt. Die Neuanlage steht zwar schräg zu den übrigen Gräberfeldern, doch stört dies die Geometrie der Gesamtanlage nicht, weil sie an eine ebenfalls schräg verlaufende Aussenmauer grenzt.

Die Muslime waren auch bereit, auf hiesige Gepflogenheiten einzugehen, etwa bei der gesetzlich vorgeschriebenen Sargbestattung oder der Grabesruhe. Eine ewige Grabesruhe sei zwar ein Bedürfnis vieler Muslime, aber kein Muss, sagte Sabadia.

Quelle: Zentralschweiz online, 25. März 2006