Gemäss verschiedenen Medienberichten verschaffte sich der Täter am 12. März 2012 mit einer Axt Zugang zur Moschee, wo er dann ein Feuer legte. Der 47 Jahre alte Imam erlag einer Rauchvergiftung und eine weitere Person habe leichte Rauchverletzungen erlitten, wie belgische Medien am Montagabend berichteten. Die Riad-Moschee, das grösste der vier schiitischen Moscheen in Brüssel, sei fast zur Gänze niedergebrannt.

Zunächst möchten wir den Hinterbliebenen unser herzliches Beileid aussprechen und wünschen dem Verstorbenen Gottes Barmherzigkeit: «Innâ lillahi wa innâ ilayhi râci’ûn.» – Zu Allah gehören und zu Ihm kehren wir zurück.

Leider scheinen sich Hinweise darauf zu verdichten, dass der Anschlag im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten wie auch mit der Situation in Syrien steht, wie z.B. die NZZ am 14. März 2012 berichtet. Demnach vermuten Augenzeugen die «sunnitische Salafisten-Bewegung» (was auch immer das genau heissen mag) hinter dem Anschlag. Die Ausrufe des Täters, die im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt gestanden hätten, deuteten auf antischiitische Motive hin, sagte ein Sprecher der schiitischen Gemeinde.

Wenn das stimmt, dann ist das eine ganz schlimme Entwicklung, die wir auf das Schärfste verurteilen, denn eine solche Tat lässt sich durch keine wie auch immer geartete Auslegung des Islam rechtfertigen. Und das gilt nicht nur für Muslime, sondern auch für andere, nichtislamische Glaubensgemeinschaften, also auch für die Angriffe auf Christen in Nigeria oder in anderen Ländern.

Bis anhin dachten viele Musliminnen und Muslime, dass sich solche Auseindersetzungen zwischen verschiedenenen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften nur in fernen Ländern ereignen. Dies allein ist schon schlimm genug; wenn sich dies aber nun bis nach Europa auswirkt, ist das sehr gefährlich. Musliminnen und Muslime müssen einer solchen Entwicklung mit aller Entschlossenheit entgegentreten und ein klares Zeichen für den Frieden zwischen den Konfessionen und Glaubensgemeinschaften setzen.