In den letzten Tagen war die Türkei sehr präsent in den hiesigen Medien. Grund dafür war, dass sie, nachdem am 1. September 2011 der UNO-Berichts zu Israels opferreichem Angriff auf eine türkische Gaza-Hilfsflotte im vergangenen Jahr veröffentlicht worden war, mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel reagierte und mit der Einstellung der wirtschafltichen Beziehungen drohte. 

Dabei wurde von den hieslgen Medien fast völlig ignoriert. dass einige Tage vorher, am 28. August 2011, ein historischer Tag für nichtmuslimische Minderheiten in der Türkei, allen voran für die Christen, war. Anlässlich einer Einladung zum Fastenbrechen (Iftar) in Istanbul hatte Ministerpräsident Erdoğan bekannt gegeben, dass die  Enteignung von Eigentum der nicht-muslimischen Minderheiten in der Türkei, die auf die Tage der Republik unter Mustafa Kemal Atatürk zurückgeht, am Vortag per Verordnung gekippt worden war.

Damit werden alle im Jahr 1936 als Stiftungsbesitz angemeldete Gebäude zurückgegeben. Für Immobilien, die inzwischen an Dritte veräussert worden sind, werden Nicht-Muslime aus der Staatskasse zum Marktpreis entschädigt. Das betrifft auch zahlreiche Immobilien in bester Marktlage in Istanbul und dürfte die Türkei mehrere Milliarden Euro kosten. Bereits in den Jahren 2003 und 2008 hatte die Erdoğan-Regierung Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Rechtsstellung der nichtmuslimischen Stiftungen zu verbessern. Mit dem jüngsten Vorstoss entfällt für die Stiftungen nun endgültig die Notwendigkeit, sich ihren Besitz vor Gericht zu erstreiten.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel unter dem Titel «Sieg für die Religionsfreiheit und mehrere Milliarden Euro Staatskosten» auf unserem Schwester-Portal islam.de.


Musliminnen und Muslime fragen sich, warum dieses bedeutende Ereignis in den hiesigen Medien praktisch keine Beachtung fand. Ist die gängige Erklärung, dass negative Nachrichten halt interessanter sind als positive, ausreichend, oder steckt noch mehr dahinter?