Am 16. Juni 2009 wurde folgender Leserbrief in der NZZ abgedruckt:

*** Zitatbeginn ***

Wenn Fridolin Schlittler den türkischen Regierungschef zitiert, dass «Minarette ein Kampfinstrument» seien (NZZ 9. 6. 09), dann hat er die Hauptstadt Südkoreas, Seoul, noch nie bei Nacht gesehen: Auf Hunderten von Hausdächern leuchten in grellem Neonrot mehrere Meter hohe christliche Kreuze, die zeigen, dass in diesen Häusern Christen wohnen! Diese Kreuze kann man auch als «Kampfinstrumente» sehen, die seit dem Koreakrieg nach und nach auftauchten. Perfiderweise haben amerikanische Sekten nach dem Koreakrieg kräftig missioniert, indem sie den durch den Krieg Verarmten Hilfe, z. B. in Form von Nahrungsmitteln, zukommen liessen, verbunden mit dem «sanften» Druck, dass diese dafür der Sekte beitreten mussten!

Christen «kämpfen» für die Verbreitung ihres Glaubens ebenso wie der Islam. Als Beispiel sei nur Polynesien angeführt, wo auch auf den kleinsten Inseln die Kirchen amerikanischer Sekten vom Missionierungseifer zeugen. Jegliches Missionieren ist verwerflich, weil damit immer in erster Linie eine Ausdehnung der Macht, der Intoleranz und meistens auch eine Zerstörung der lokalen Kultur verbunden ist.

Gustav Gautschi (Zürich)

*** Zitatende ***

Der Verfasser dieses Newsletters, der schon mehrmals in Südkorea war, kann den oben beschriebenen Sachverhalt vollumfänglich bestätigen. Nicht nur Seoul, sondern viele andere Städte sind übersät mit rot leuchtenden Kreuzen…