«Rassismus funktioniert immer über Herstellung von Differenzen.» Dies sagt Asmaa Dehbi, Erziehungswissenschaftlerin, Aktivistin und Studentin an der Universität Zürich. Sie verfasste ihre Masterarbeit zum Thema Rassismuskritik in der Sozialen Arbeit und gewährte dem Institut Neue Schweiz (INES), einem postmigrantischer Think & Act Tank, der sich für einen Neuanfang in der Einwanderungsgesellschaft Schweiz einsetzt, ein interssantes Interview dazu.

Begriffe wie Islamophobie und Muslimfeindlichkeit, wie sie üblicherweise in den hiesigen Medien oder von Behörden verwendet werden, sieht Dehbi als ungeeignet an. Sie bevorzugt den Begriff «antimuslimischer Rassismus», da dadurch die Ausgrenzung und Diskriminerung, um die es wirklich geht, besser zum Ausdruck kommen.

Interessant ist auch die Feststellung, dass die verbreitetste Umgangsstrategie mit Rassismus auch unter MuslimInnen weiterhin die Verdrängung ist, obwohl es heute mehr rassismuskritische Initiativen von MuslimInnen gibt als früher. Die Erfahrung Dehbi’s zeigt, dass auch bei jungen Menschen, die hier geboren sind, nicht selten die Antwort kommt: «Das ist doch nicht Rassismus, das ist normal.»

Dazu gehört auch, dass muslimische Jugendliche mehr Orte brauchen, wo sie Erfahrungen mit Alltagsrassismus diskutieren können. Dehbi hat festgestellt, dass viele Jugendliche weder zuhause, noch in der Lehre oder der Moschee die Möglichkeit haben, diese Dinge anzusprechen. Das wird nirgends abgefangen, obwohl solche Gespräche wichtig  sind, um von Schuld- und Ohnmachtsgefühlen zu einem gestärkten Handeln zu kommen.

Lesen Sie hier das vollständige Interview auf INES online.

In einer Stellungnahme unterstützt die FIDS die Position des Bundesrates, des Nationalrates und des Ständerates, ein allfälliges Burkaverbot nicht in der Verfassung festzuschreiben.

Darin wird betont, dass eine erneute symbolpolitische Abstimmung gegen eine religiöse Minderheit für kaum existierende Kleiderpraktiken nicht zielführend ist für das friedliche, gesellschaftliche Zusammenleben.

Lesen Sie hier die vollständige FIDS-Stellungnahme.

“Am 29. November 2009 sagte die Schweizer Stimmbevölkerung Ja zum Minarettverbot. Muslimische Gemeinden und Verbände haben seither ihre Öffentlichkeitsarbeit deutlich verstärkt. Nach wie vor leidet der Islam in der Schweiz an einer sehr verkürzten Wahrnehmung von aussen. «Eine Ohrfeige» sei dies gewesen, sagt Pascal Gemperli, Mediensprecher der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (Fids). Mit einem Stimmenanteil von 57,5 Prozent wurde der Bau von Minaretten in der Schweiz in der Verfassung verboten. Nur in Basel-Stadt sowie den Westschweizer Kantonen Neuenburg, Genf und Waadt wurde die Vorlage abgelehnt.”

Lesen Sie mehr dazu auf kath.ch, vom 29. Nov. 2019

Bild übernommen von kath.ch

Wie SRF online am 26. November 2019 berichtete, hat das Genfer Kantonsgericht entschieden, dass Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Kanton Genf  weiterhin religiöse Zeichen tragen dürfen, beispielsweise Kopftücher oder Halsketten mit Kreuzen. Dies geht aus einer entsprechenden Medienmitteilung des Gerichts hervor.

Wie allgemein bekannt ist Genf streng laizistisch und damit näher an Frankreich als an den deutschschweizer Kantonen, das heisst, dass Staat und Religion besonders strikt getrennt werden. Das Gericht begründete das Urteil aber damit, dass Mitglieder des Kantons- oder Gemeindeparlaments nicht Vertreter des Staates sind, sondern sie verreten die Gesellschaft und deren kulturelle Vielfalt. Damit revidierte das Genfer Verfassungsgericht teilweise das im Februar vom Stimmvolk verabschiedete Laizitätsgesetz (islam.ch erichtete), das verlangt, dass sich der Staat neutral verhalten soll.

Von den insgesamt sechs Beschwerden, die beim Verfassungsgericht gegen das Laizitätsgesetz eingereicht wurden, lehnten die Richter fünf ab. Lediglich die Bestimmung, welche Parlamentsmitglieder betrifft, revidierte das Gericht. Das heisst, dass Staatsangestellte und Mitglieder der Kantonsregierung keine religiösen Symbole mehr tragen dürfen

Hören Sie dazu auch den Beitrag in der Sendung «Rendez-vouz» vom 26.11.2019.

 

 

In der Schweiz gibt es in einigen Städten wie Zürich, Luzern, Bern, Basel, Winterthur, Baden und Genf die Möglichkeit, Musliminnen und Muslime in einem separaten Grabfeld nach islamischen Regeln zu bestatten. Für nähere Informationen wende man sich an die verschiedenen regionalen oder kantonalen Verbände, die in unserer Linksammlung aufgeführt sind.

Ausserdem bieten verschiedene muslimische Bestattungsinstitute Bestattungsdienstleistungen für Begräbnisse in der Schweiz und Leichnahmsüberführungen in Heimatländer von in der Schweiz verstorbenen Ausländern an. Dazu gehönen:

“Im Schlierener Stürmeierhuus berichten Musliminnen und Muslime von ihren Alltagserfahrungen. Der Anlass «Menschen in Schubladen – im Gespräch mit Musliminnen und Muslimen» bot die Gelegenheit, Islam nicht nur als etwas Abstraktes zu erfahren, sondern die Religion im direkten Austausch mit Muslimen kennen zu lernen.”

Lesen Sie mehr in der Limmattaler Zeitung, 18. Nov. 2019

Bereits zum 15. Mal organisierte der Verband Aargauer Muslime (VAM) den Tag der offenen Moschee. Auch dieses Jahr stiess das Angebot auf grosses Interesse seitens der Schweizer Bevölkerung. Insgesamt 200 Personen besuchten am 9. November 2019 eine der 7 Moscheen im Kanton Aargau, von Aarburg bis Gebenstorf und von Rheinfelden bis Reinach.

von Hamit Duran, Turgi

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde die offene und angenehme Atmosphäre, in der die Besucherinnen und Besucher einerseits das innere einer Moschee sehen und kennenlernen und Fragen und Anliegen ungeniert hervorbringen konnten, sehr geschätzt. Dies half, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und Vorurteile abzubauen.

Die stündlich angebotenen Führungen wurden rege genutzt, manche Besucherinnen und Besucher blieben anschliessend noch mehrere Stunden und diskutierten bei Kaffee, Tee und Kuchen weiter über die verschiedensten Themen, religiöse und nicht-religiöse. Dabei wurden nicht wenige neue Bekanntschaften gemacht und vielleicht sogar die Basis für neue Freundschaften gelegt.

Auf besonderes Interesse stiess die Moschee in Reinach. Dort empfing Imam Bekim Alimi die zahlreichen Gäste und berichtete über die Sorgen und Pläne der albanischen Gemeinschaft. Diese hatte aufgrund ihres kürzlich eingereichten Baugesuchs für ein neues Religions-, Kultur- und Begegnungszentrum für viel mediale Aufmerksamkeit gesorgt (wir berichteten). Dies war nun die grosse Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Beweggründe ins Bild setzen zu lassen und entsprechende Fragen zu stellen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Reinach machten davon auch Gebrauch und auch die AZ hat darüber berichtet.

Es bleibt noch anzumerken, dass eine Moschee jederzeit, auch ohne Voranmeldung besucht werden kann.

Der VAM möchte sich bei allen Besucherinnen und Besuchern, die sich die Zeit genommen haben eine Moschee zu besuchen, ganz herzlich bedanken. Dieser Dank gebührt natürlich auch den jeweiligen Moscheen und den ehrenamtlich tätigen Musliminnen und Muslimen, die viel Zeit investiert haben, um den Gästen Auskunft über die Moschee und die Religion zu geben und sie mit Köstlichkeiten zu bewirten.

Auch die Presse hat im Vor- und Nachgang über den diesjährigen Tag der offenen Moschee im Aargau berichtet:

Eine kleine Bildergalerie kann hier eingesehen werden.

 

Am 22. November 2019 wird Ummah 10-jährig und organisert daher eine Jubiläumsveranstaltung.

Neben Vorträgen von Sheikh Dr. Mohammed Naved Johari und der Gründungspräsidentin Sara Abo Youssef, welche über ihre Erfahrungen und die Bedeutung der Ummah berichten wird, besteht die Möglichkeit, einen Blick auf die Arbeit der Ummah in einer eigens dafür erstellten Vernissage zu werfen.

Währenddessen kann man sich mit kulinarischen Appetithäppchen verköstigen.

Weitere Infos und Anmeldung: Siehe ummah.ch/10jahre/

 

 

“Das «Haus der Religionen» in Bern darf die geplante Kuppel bauen. Sämtliche Einsprachepunkte dagegen wurden als öffentlich-rechtlich unbegründet abgewiesen.

Auf dem Flachdach, auf dem die Kuppel geplant ist, gibt es allerdings bereits religiöse Symbole. Zu sehen ist etwa die Spitze eines hinduistischen Tempels. Die Kuppel der Muslime hätte eigentlich schon von Beginn an auf dem Dach platziert werden sollen. Doch den Muslimen fehlte bei der Eröffnung des Hauses das Geld.

Hier, auf nau.ch können Sie mehr darüber lesen.