Am 25. Juni 2013 publizierte die VIOZ eine erste Medienmitteilung, in der sie den Entscheid des Schlieremer Regierungsrats, kein muslimisches Grabfeld einzurichten (wir berichteten), in deutlichen Worten kritisierte. Unter anderem heisst es dort: «Was die absolute Mehrheit des Stadtparlaments tatsächlich meint, ist nicht Integration – welche eine lebendige Form des möglichst harmonischen Miteinanders verschiedener Stimmungen und Farben anregt, sondern Assimilierung, welche nach totalitärem Muster, eine zum Absterben verurteilte “Einheits(un)kultur” erzwingt».

 Ganz offenbar ist das bei den Adressaten der Kritik nicht gut angekommen. Gemäss einer Meldung auf NZZ online vom 27. Juni 2013 weisen die bürgerlichen Parteien Schlierens die Vorwürfe mit scharfen Worten zurück. Demnach nahmen sie die Stellungnahme der VIOZ mit «Befremden und Bedauern» zur Kenntnis, wie sie die Organisation und die Öffentlichkeit ebenfalls per Medienmitteilung wissen liessen. Sie finden es inakzeptabel, dass ihnen die Forderung nach Assimilierung der Muslime unterstellt werde. Das stimme nicht, denn schliesslich liege der Ausländeranteil in Schlieren seit Jahren bei über 40 Prozent, ohne dass es deswegen nennenswerte Probleme gebe.

Die VIOZ reagierte am 27. Juni 2013 wiederum umgehend mit einer zweiten Medienmitteilung, in der sie festhält, dass nicht nur einzelne Argumentationen der Schlieremer Bürgerlichen irreführend seien, sondern dass die gesamte Argumentationsführung grundsätzlich falsch sei. So heisst es dort: «Die grundlegende Irreführung liegt im offenbar (bewusst oder unbewussten) synonymen Verständnis der Begriffe ASSIMILIERUNG und INTEGRATION, wobei nach Manier eines “geistig-sprachlichen Taschenspielertricks”, aber im öffentlichen Gebrauch dann ausschließlich der Begriff INTEGRATION in Wort und Schrift verwendet wird.» Und weiter: «Integration regt nach unserem Verständnis eine lebendige Form des möglichst harmonischen Miteinanders verschiedener, aufrechtzuerhaltender Stimmungen und Farben an, wohingegen Assimilierung, nach eher totalitärem Muster, ohne Berücksichtigung einer anderen, als “minder” wahrgenommenen Auffassung eine “Einheitskultur” erzwingt.»

 

Uns bleibt es nochmals festzustellen, was der Grundtenor der aktuellen Debatte um die Integration oder Assimilation der Muslime in der Schweiz ist:

Sonderverbote für Muslime: Ja. Sonderrechte für Muslime: Nein.