Am Ostersonntagmorgen ereigneten sich auf der Inselnation Sri Lanka gezielte Anschläge auf Reisende und Betende in Hotels und Kirchen. Mehr als 200 Menschen kamen bei den zeitgleich gezündeten Explosionen ums Leben, darunter mehrere hundert Verletzte, so die offiziellen Zahlen.

Die Muslime in der Schweiz verurteilen diese unfassbaren, abscheulichen und feigen terroristischen Attacken und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufs Schärfste. Wir sind bestürzt und in tiefer Trauer, und unsere Gedanken, Gebete und unsere Solidarität gelten den Opfern und ihren Angehörigen und Nahestehenden.

«Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet! Und wer einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet!»

(Koran 5:32)

FIDS hat ebenfalls zu den grausamen Geschehnissen in Sri Lanka Stellung bezogen.

“FIDS Stellungnahme 23.04.2019

Fassungslosigkeit über die grausamen Terrorattacken in Sri Lanka

Mit tiefer Trauer und Bestürzung haben wir von den terroristischen Attentaten in Sri Lanka auf Kirchen und Hotels erfahren, welche die ganze Welt während einer so besinnlichen Zeit erschüttert haben. Wieder einmal wurden Menschen innert so kurzer Zeit Zielscheibe von Hass und Grausamkeit.

Diese durch Gefühllosigkeit, Unverstand und Feigheit beherrschte Tat, die Menschen bei der Ausübung ihrer Gebete trifft, kann durch keine Religion begründet werden. Wir verurteilen diese Attentate aufs Schärfste.

Unser aufrichtiges Beileid geht an die Familienangehörigen der unschuldigen Opfer, unseren betroffenen Mitbürgern und deren Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und viel Kraft während dieser hochtraumatischen Zeit. Auch der katholischen Kirche in der Schweiz möchten wir hiermit unser tief empfundenes Beileid aussprechen.

FIDS Media”

49 Tote und 48 zum Teil Schwerverletzte, das ist die vorläufige Bilanz der Terroranschläge auf zwei Moscheen in Christchurch, einer berühmten Touristenstadt in Neuseeland.

Aus aller Welt sind mittlerweile Beileidsbekundungen und scharfe Verurteilungen eingetroffen. Auch die FIDS hat am 15. März 2019 eine Stellungnahme veröffentlicht:

Der hinterhältige Angriff von rechtsextremen Terroristen auf betende Muslime in 2 Moscheen in Christchurch, Neuseeland erschüttert uns alle zutiefst. Grausame Verbrechen dieser Art stürzen ganze Familien und Gemeinschaften in ausweglose und hochtragische Situationen.  Wir beten für die Opfer und wünschen deren Hinterbliebenen viel Kraft und Ausdauer in dieser schwierigen Zeit.  Die tief empfundene Trauer ist immer die Gleiche, gleich welcher Religion, Rasse oder Kultur die Opfer angehören.

Muslime in der Schweiz sind von diesem Angriff schockiert. Regelmässige Polemiken gegen Minderheiten gefährden den sozialen und religiösen Frieden.

Wir rufen alle Menschen dazu auf, sich gegenseitig als Mensch zu respektieren und mit Würde zu behandeln. Extremismus kann nur gemeinsam und in stetigem Dialog bekämpft werden. Alles andere führt zu noch mehr Hass und noch mehr tief traurigen Familienschicksalen.

Wir schätzen die Botschaften der Nationalratspräsidentin, des Ständeratspräsidenten, des Präsidenten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds und allen anderen Vertretern  der Gesellschaft,  die sich gegenüber der FIDS  klar zum Vorfall geäussert haben.

FIDS-Media

Normalerweise berichten wir nicht über Ereignisse im entfernten Ausland, aber dieses Ereignis ist zu schockierend, dass wir es unerwähnt lassen können.

Gemäss Medienberichten (z.B. SRF online vom 15. März 2018), sind bei einem bewaffneten Angriff auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch mindestens 40 Menschen getötet worden. Bislang sollen drei verdächtige Männer und eine Frau in Gewahrsam genommen worden sein.

Laut der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern sei der «Terroranschlag gut vorbereitet» gewesen. Ganz Neuseeland wurde daher in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Hören Sie hier auch einen HeuteMorgen-Bericht vom 14. März 2019 auf SRF1. Dabei ist besonders schockierend, dass solch ein Anschlag in einem Land passiert ist, das, wie die Schweiz, bisher als friedlich und sicher galt.

Wir möchten allen Betroffenen unser tiefstes Beileid aussprechen und Allah um seine Gnade und Barmherzigkeit für die Verstorbenen und deren Hinterbliebene bitten.

 

 

Dr. Montassar Benmrad wurde an der letzten FIDS-GV vom 3. März 2019 einstimmig für eine zweite Amtszeit als Präsident gewählt.

Die vertretenen Dachverbände brachten ihre Zufriedenheit mit der positive Entwicklung und der engagierten Arbeit des Vorstandes während der letzten 4 Jahre zum Ausdruck. Zudem wurde die Notwendigkeit betont, das Engagement für die Gesellschaft kontinuierlich weiterzuführen. Sowohl ein verstärkter Dialog mit den Behörden und der Zivilgesellschaft, als auch mit anderen Religionsgemeinschaften helfen den Frieden weiter zu fördern. Dabei ist ein stetes Engagement gegen Diskriminierung und Antisemitismus unerlässlich. Auch Aktionen gegen Radikalisierung und Extremismus müssen weiterhin gefördert werden.

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel auf der FIDS-Homepage.

Per 1. Oktober 2018 wurde islam.ch von der Föderation islamischer Dachorganisationen der Schweiz «FIDS» mit Sitz an der Bahnstrasse 80 in Regensdorf übernommen.

«Deutschunterricht, Schuldenberatung, Jugendarbeit, Hilfe für Arme und Randständige: Sozialarbeit ist ein weites Feld. Ein Feld, in dem sich langsam aber sicher auch die Musliminnen und Muslime in der Schweiz engagieren, denn die Barmherzigkeit gegenüber den Mitmenschen ist win wichtiger Teil des Islams. In der sozialen Arbeit lassen sich Dienst an der Gesellschaft und Dienst an der Religion vereinen,» Mit diesen Worten beginnt die Einleitung zur Sendung «Perspektiven» vom 3. Februar 2019 auf Radio SRF 2, welche sich dem Thema der muslimischen Sozialarbeit in der Schweiz widmet.

Neben einem Einblick in die konkrete muslimische Sozialarbeit beleuchtet die Sendung auch die Forschung von Baptiste Brodard, der an der Universität Freiburg zum Thema doktoriert. Dabei tritt unter anderem zu Tage, dass die muslimische Sozialarbeit in der Schweiz noch in den Kinderschuhen steckt und noch zu sehr von Einzelpersonen und Freundesgruppen abhängig ist. Dies insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich und Grossbritannien.

Hören Sie hier die gesamte Sendung auf Radio SRF 2.

Gemäss einem Bericht in der AZ vom 13. Februar 2019 kämpft Giorgio Ghiringhelli, der Initiator des Burkaverbots im Tessin (wir berichteten), mit einer Petition gegen die Religionsfreiheit der Muslime im Tessin. Darin will er Gebete im öffentlichen Raum verbieten, «die Hassbotschaften enthalten, andere Religionen diskriminieren und gegen die Antirassismusstrafnorm verstossen».

Gemäss dem Bericht in der AZ stützt sich Ghiringhelli bei seiner Argumentation auf Sami Aldeeb, einem christlichen Rechtswissenschaftler mit palästinensischen Wurzeln, der behauptet, dass der Inhalt der islamischen Gebete die Antirassismusstrafnorm verletze, da die Muslime 17 Mal pro Tag unter anderem jene Passagen rezitieren würden, welche zu Hass gegen Juden und Christen anstachelten.

Das geht selbst der Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam (FFI), Saida Keller-Messahli, zu weit. Sie hält es für übertrieben wegen eines «Nichtproblems» ein Verbot zu erlassen. 

Was sehr befremdlich wirkt, ist die Argumentation von Sami Aldeeb. Vermutlich bezieht er sich bei seiner Behauptung auf die erste Sura im Qur’an, die Sura «al-Fatiha» (arab. die Eröffnende), die im rituellen muslimischen Gebet mehrmals rezitiert wird. In den letzten beiden Versen heisst es sinngemäss: «Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden.» Hier geht also nicht um Verurteilung anderer, sondern um die Bitte um Schutz und Rechtleitung.

Das Tessiner Kantonsparlament wird sich in der nächsten Woche mit der Petition befassen müssen. Die vorberatende Kommission des Tessiner Parlaments hat Ghiringhellis Anliegen aber bereits deutlich abgelehnt. 

Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird Ghiringhelli eine Volksinitiative lancieren (siehe dazu: http://www.ilguastafeste.ch). Dabei möchte er den Initiativtext so formulieren, dass sie Muslime nicht diskriminiert, die Gebete auf offener Strasse aber trotzdem unterbindet werden. Als mögliche Vorlage dient ihm ein Artikel im neuen Laizitätsgesetz des Kantons Genf, der religiöse Manifestationen in der Öffentlichkeit grundsätzlich untersagt, jedoch Ausnahmen zulässt, denn er wolle nicht katholische Prozessionen aus dem öffentlichen Raum verbannen.

Man darf gespannt sein…

Unter der Vorwand der Trennung von Kirche und Staat wurde mit 55 Prozent Ja-Stimmen eine Verfassungsänderung angenommen, die es verbietet, dass Genfer Staatsangestellte und Mandatsträger bei der Arbeit religiöse Symbole tragen – darunter Kopftücher, christliche Kreuze oder jüdische Kippas (siehe SRF online vom 10. Februar 2019).

Die Vorlage war vom Genfer Staatsrat Pierre Maudet in die Wege geleitet worden. Vordergründig ging es darum, Kirche und Staat stärker zu trennen und zu verhindern, dass sich die einzelnen Religionsgemeinschaften voneinander abkapseln. Dabei stand die ganze Genfer Regierung hinter der Vorlage, und natürlich auch die bürgerlichen Parteien.

Gemäss dem Bericht von SRF hatten sich linke Parteien, Gewerkschaften sowie feministische und muslimische Verbände (z.B. auch die FIDS) gegen die Verfassungsänderung ausgesprochen. Sie kritisierten vor allem den «bevormundenden und diskriminierenden Charakter» des Gesetzes und sind der Meinung, dass es spezifisch gegen das Kopftuch und damit den Islam gerichtet ist. Die protestantische, die römisch-katholische sowie die christlich-katholische Kirche unterstützten aber das neue Gesetz.

Man erinnert sich: Der Gemeindeschreiber von Boswil AG, Daniel Wicki (47), hetzte Anfang Dezember 2018 in einem Facebook-Eintrag gegen Ausländer und Asylbewerber (wir berichteten) und löste damit einen Sturm der Empörung aus. Daraufhin zeigte ihn die SP Boswil wegen Rassendiskriminierung an. Mitte Januar 2019 kam aber die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten zum Schluss, dass die Straftatbestände der Rassendiskriminierung und der öffentlichen Aufforderung zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit nicht erfüllt seien (siehe AZ online vom 17. Januar 2019). Daraufhin kehrte er an seinen Arbeitsplatz in der Gemeinde Boswil zurück.

Kurz darauf stellte ihn der Gemeinderat aber mit sofortiger Wirkung frei. Der Grund waren vertrödelte Einbürgerungen – eine Familie wartete schon seit über drei Jahren (!) nach dem Ja an der Gemeindeversammlung auf den Schweizer Pass (siehe AZ online vom 19. Januar 2019).

Nun hat das Regionaljournal Aargau-Solothurn von SRF1 Einblick in die Einstellunsgverfügung der Staatsanwaltschaft erhalten (siehe Regionaljournal Aargau-Solothurn vom 7. Februar 2019). Darin heisst es offenbar, dass er in seinen Hasskommentaren nur persönliche Unmutsäusserungen gemacht und nur die Vergewaltiger, nicht aber eine Rasse oder Ethnie, gemeint habe. Daher sei es kein öffentlicher Aufruf zu Gewalt gegen Flüchtlinge. In anderen Worten, nur wenn bestimmte Rassen, Religionen oder Ethnien angegriffen werden, sind Hasskommentar strafrechtlich relevant.

Der Schreiber dieser Zeilen ist kein Jurist, aber das würde doch auch bedeuten, dass z.B. ein religiöser Fanatiker, der zur Ermordung von «Ungläubigen» aufruft, ebenfalls nicht belangt werden könnte, da er weder eine bestimmte Rasse, Religion oder Ethnie meint… Wirklich???

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Weitere Informationen können hier entnommen werden.

Wie Berichten im Regionaljournal Aargau-Solothurn von SRF1 und in der Solothurner Zeitung vom 30. Januar 2019 zu entnehmen ist, hat das Solothurner Kantonsparlament nach heftiger Debatte entschieden, die Frage, wie mit öffentlich-rechtlich nicht anerkannten Religionsgemeinschaften umzugehen sei, mit Hilfe einer Studie abzuklären. Diese wird nun von der Regierung in Auftrag gegeben werden.

Der Kanton Solothurn ist einer der wenigen Kantone in der Schweiz, in denen es keinen muslimischen Dachverband gibt, obwohl die Muslime mit rund 16’000 Personen ca. 7% der Solothurner Bevölkerung ausmachen.

Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass es bei der Debatte vor allem um Muslime ging. Ursprünglich hatte die SP eine «Charta der Religionen» gefordert; also ein Dokument, welches Religionsgemeinschaften unterzeichnen und damit beteuern, die Werte der Bundesverfassung einzuhalten. Die SP hatte diese Forderung aber zurückgezogen und sich hinter den Vorschlag der Regierung gestellt, mittels Gutachten zu überprüfen, wie künftig mit nicht anerkannten Religionsgemeinschaften umgegangen werden könnte.

Und man muss ebenfalls kein Hellseher sein, um zu erraten, dass SVP und FDP dagegen waren. «Die SP hat nur ein Ziel, die öffentlich-rechtliche Anerkennung des Islams», sagte z.B. SVP-Mann Beat Künzli. Durch die Anerkennung des Islams würden Genitalverstümmelung oder sexuelle Unterdrückung «mit staatlicher Unterstützung dank öffentlicher Anerkennung» gefördert.

Man darf gespannt sein, was für Diskussionen die Ergebnisse der nun in Auftrag zu gebenden Studie auslösen wird.